Looking for the sun
Mutabor auf Frühjahrstour 2011 in Erfurt
15.04.2011 [db] Nur sechs exklusive Clubkonzerte – nicht mehr und nicht weniger. Kein Support. Makana pur. Was gegen 20Uhr am Freitagabend noch nach einem Reinfall aussieht, entwickelt sich gegen 21.30Uhr zu einem Heimspiel für die Mutaboris. Pünktlich zum Einlass nämlich tummelten sich nur wenige Fans im ehemaligen Gewerkschaftshaus. Doch je näher der Auftritt von Mutabor rückt, desto kuscheliger wird es im Saal. Die Berliner Flötenpunkrocker riefen zum Clubkonzert und ihre Fans folgten dem Ruf. Tanzwillig. Mutabor haben nach langer Pause und einer hinreißend lebendigen Comeback-Tour vor zwei Jahren gezeigt, dass man ohne ihr „Makana“ einfach nicht sein kann. Nun sind sie wieder vollends da. Die Geister, die sie auf der gleichnamigen Tour 2009 riefen, werden sie nun nicht mehr los.
„Das Blaue“ – so der Titel des aktuellen Albums, hat die Band musikalisch ins neue Jahrtausend gebracht. Doch die alten Songs sind noch immer die, die den meisten Spaß machen. Wenn die ersten Akkorde von „Ich will weg“ erklingen, dann ist der Jubel groß – immer. Wahre Worte in tanzbare Rhythmen verpackt, das ist die Stärke der Berliner Combo. Und ihre Konzerte sind immer wieder das Ticket wert. Wenn man einen schlechten Tag hatte, vor allem dann, dann machen Mutabor glücklich. Die namensgebende Geschichte „Kalif Storch“ und das damit einhergehende „ich werde verwandelt werden“ passen perfekt. Mit lächelnden Gesichtern gehen Axl, Anita, Uta, Ulf, Daniel und Pay auf die Bühne. Mit lächelnden Gesichtern jammen sie sich durch ihr Set. Und passen ihr Programm mal eben den saisonalen Bedingungen an, was die Fans dankbar annehmen: Schweißtreibend ist es, um die winterlichen Fettansammlungen aus den Poren zu treiben. Schwungvoll ist es, um der winterlichen Antriebslosigkeit in den Arsch zu treten. Und hemmungslos ist es, um damit den allgemeinen Paarungswillen zu stimulieren. Dass sie sich „nebenbei“ auch noch für humanitäre Zwecke einsetzen und im Ska durchaus kritische Töne unterbringen, macht die Combo um Axl Makana noch sympathischer.
Ein Mutabor-Konzert bedeutet der Sonne entgegen zu tanzen. Mit Knalleffekten, Luftballons und ganz viel Rhythmus. Schön, dass Erfurt Teil der kleinen Clubtour war. Es hat Spaß gemacht. Mal wieder. Auf ein nächstes Mal. Bis dahin bin ich „on the run, looking for the sun“.
Infos zu aktuellen Liveterminen gibt es unter www.mutabornet.de